Franziska Holstein: HDV
HDV – horizontal, diagonal und vertikal – das sind Konstruktionsprinzipien, die der seriellen Arbeit von Franziska Holstein zugrunde liegen.
HDV ist auch der Titel der Ausstellung, die die erste Einzelausstellung von Franziska Holstein in Leipzig seit 2017.
Ihre Arbeiten entstehen seriell und legen immer auch ihren eigenen Entstehungsprozess frei. In den Malereien überlagert sich das Material vielfach und konserviert die Spuren der physischen und begreifenden Herstellungsweise. Dies gilt auch für ihre abstrakten Drucke. Einem festen Regelsystem folgend, ordnet Franziska Holstein eine wiederkehrende Form immer wieder neu an – horizontal, diagonal und vertikal. In der Wiederholung und Variation stellt sich ein Rhythmus ein, der einen meditativen Modus ermöglicht: Wenn die Handlungsoptionen definiert sind, dann ist im aktiven Handeln der Kopf ausgeschaltet, Inutition und Impuls übernehmen die Regie.
Der Auslotung aller möglichen Konstellationen in sowohl Malerei als auch Grafik liegt letztendlich die Beschäftigung mit sich selbst zugrunde. Dabei versieht Holstein ihre Arbeiten nicht mit Titeln, sondern Nummern, die Doppeldeutigkeiten ausschließen und bewusst keinen Raum für weitläufige Interpretationen zulassen.
Franziska Holstein, geboren 1978, lebt und arbeitet in Leipzig. Sie studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) bei Prof. Arno Rink und schloss 2008 mit dem Meisterschüler*innenabschluss bei Prof. Neo Rauch ab. Franziska Holstein erhielt 2012 den Kunstpreis der Sachsenbank mit begleitender Einzelausstellung im Museum der bildenden Künste (MdbK), Leipzig. Sie war beteiligt an den Ausstellungen im Kunstmuseum Stuttgart (2017), im Kunstverein Bad Dürkheim (2017), im Kunstverein Bremerhaven (2019) und der „Jetzt! Junge Malerei in Deutschland“–Ausstellung (2019/20) die im Kunstmuseum Bonn, Museum Wiesbaden, Kunstsammlungen Chemnitz Museum Gunzenhauser und den Deichtorhallen Hamburg stattfand.