Sophia Süssmilch: Ist das Kunst oder Verachtung

14. September – 19. Oktober 2024
Eröffnung im Rahmen des Rundgangs der SpinnereiGalerien:
14. September, 11 – 19 Uhr
15. September, 11 – 16 Uhr

Radikal und zärtlich, gnadenlos, aber auf die feinfühligste, nuancierteste Weise. Brutal körperlich, nackt und bloß, laut und leise, expressiv, politisch und humorvoll bringt sich die Künstlerin Sophia Süssmilch in Stellung. Ob in Performances mit oftmals etlichen Akteur*innen, ihren Bühnenshows etwa an der Volksbühne Berlin oder in ihren farbintensiven, detailreichen Malereien – immer fliegen die Fetzen. Zuletzt provozierte sie in der Kunsthalle Osnabrück mit einer Einzelausstellung den Protest örtlicher Politiker*innen, die einen Aufruf zum Kannibalismus und die Gefährdung von Kindern erkennen wollten. Tatsächlich thematisiert die Ausstellung Mutterschaft und Moral, das Fressen und Gefressenwerden und Fleisch – menschliches und tierisches – als Schlachtfeld unseres sozialen Miteinanders.

„Ist das Kunst oder Verachtung“ – der Titel der bevorstehenden Ausstellung in der Galerie ASPN greift auf einen Kommentar in den Sozialen Medien zurück, den Süssmilch im Zuge des shitstorms und der breiten medialen Berichterstattung zu der Osnabrücker Ausstellung erhalten hat.

Die Ausstellung zeigt neue Malereien, großfarmatige Tableaus und hintergündige Miniaturen in Öl auf Leinwand. Ganz neu und erstmalig umfangreich ausgestellt ist eine Serie von Zeichnungen, in der Wesen, Monster, Getier und Menschen dabei zu erleben sind, wie sie dem Chaos des Lebens zu begegnen versuchen. Laut lachend tanzen die Derwische jeglichen Geschlechts und feiern ihre Überforderung. Bis die Schwarte kracht kann’s nicht mehr lange dauern.

 

Sophia Süssmilch, geboren 1983 in München, studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Ashley Hans Scheirl und als Meisterschülerin von Stephan Huber an der Akademie der bildenden Künste München. 2024 erhielt sie das Stipendium des Kunstfonds, Bonn, 2022 das Marianne Defet Stipendium, Nürnberg und 2020 den Förderpreis für Bildende Kunst der Landeshauptstadt München. Umfangreiche Einzelausstellungen zeigte sie 2024 in der Kunsthalle Osnabrück, 2023 im Francisco Carolinum, Linz, AT und in der Kunsthalle G2, Leipzig. Ihre Werke sind bereits in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.