Benedikt Leonhardt & Alexander Klaubert: A while to move

13. Januar 2024 – 24. Februar 2024

„The voice that speaks is not your voice.

It is a changing, adapting voice – sometimes kind, sometimes disturbing.“*

Alexander Klauberts Arbeiten performen Ambivalenz auf allen Ebenen. Zugrunde liegt ihnen die Beschäftigung mit eingeschriebenen Verhaltensmechanismen, die überwunden werden können, vielleicht sogar müssen. Fließend weiche Textilien erstarren in Epoxidharz und erfahren gleichzeitig eine erneute Leichtigkeit, wenn sie filigran im Galerieraum schweben. Edelstahl findet in feingliedrigen, sich verästelnden Formen Ausdruck. Als vibrierendes Momentum lässt seine Performance Emotionen physisch erfahrbar werden. Ein Spiel mit Stillstand und Schwingung, in dem uns Klaubert herausfordert, den eigenen inneren Widersprüchen zu begegnen.

Die Malereien von Benedikt Leonhardt zeigen erstmals narrative Tendenzen. Ahnungen von Körpern, Szenen, Familienfotos, die nach Anhaltspunkten für Erkennbares forschen lassen.

Einzelne weiße Pigmente liegen wie ein Schleier über den Leinwänden. Mal als feiner Sprühnebel, mal als dichte, fast undurchlässige Oberfläche. Leonhardt abstrahiert radikal und stimuliert dabei den Wunsch, erkennen zu wollen und Halt zu finden in seinen Bildern. Sanft, fast subtil nuanciert er die Übergänge von Nähe und Distanz, von Erzählung und Emotion. Anregend, aber unscharf genug, um unsere Wahrnehmung zum Pulsieren zu bringen.

„A while to move“ lässt uns teilhaben an den Reflexionen über intime Erinnerungen, seelische Zustände und das Ringen um Erkenntnis über das eigene Sein. Die außerordentliche Sensibilität der Arbeiten von Benedikt Leonhardt und Alexander Klaubert macht es möglich, dass Gegensätzliches in Form fließt und Ambivalenz als Souveränität erkannt wird.

* Textauszugs aus Alexander Klauberts Performance „Out of the house from one day to another“, 2024

[Laura Gerstmann, 2024]

 

Performance Alexander Klaubert: Out of the house from one day to another. 

Konzept, Choreografie: Alexander Klaubert
Performer*innen: Francis Kussatz, Caroline Beach
Musik: Klaubert & Kussatz
Musik Co-Producing & Mixing: Heather Karing
Tontechniker: Maxim Schmidthals

 

Benedikt Leonhardt (*1984 in Leipzig) lebt und arbeitet in Leipzig. Er hat Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig studiert und 2014 als Meisterschüler bei Prof. Astrid Kleid abgeschlossen. Seine Arbeiten wurden u.a. in der Ausstellung „Jetzt! Junge Malerei in Deutschland“, im Kunstmuseum Bonn, Kunstsammlung Chemnitz/Museum Gunzenhauser, Museum Wiesbaden (2019) und in den Deichtorhallen in Hamburg (2020) sowie dem Museum der Bildenden Künste Leipzig (2022) ausgestellt. Er wurde 2017 mit dem LVZ Kunstpreis ausgezeichnet, begleitet von Einzelausstellung im Museum der bildenden Künste (MdbK), Leipzig. Seine Werke sind in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten, etwa Museum der bildenden Künste, Leipzig; Kunsthalle Bremen, Bremen; Museum Wiesbaden, Wiesbaden; Hildebrand Collection, Leipzig; Kunstsammlungen Chemnitz; Fundatie Zwolle, Zwolle, Niederlande; Staatliche Kunstsammlungen Dresden; LVZ Collection, Leipzig.

Alexander Klaubert (*1991 in Wittenberg) lebt und arbeitet in Berlin. Seit 2022 ist er Meisterschüler von Isabel Lewis in der Klasse für performative Künste an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Seit 2022 erhält er das Sächsische Landesstipendium. Alexander Klaubert ist Teil des Künstler*innen Kollektives „otc – Observant Think Conversation“ (ehemals „Law of Life-LoL“). Klauberts Arbeiten wurden bereits u.a. in den Wilhelm Hallen, Berlin (2023), Marburger Kunstverein und Kunstverein Göttingen (2022), im ZAK – Zentrum für aktuelle Kunst Berlin (2020), Arles les Rencontres de la Photographie (2019) und beim Diskurs Festival, Gießen (2019) gezeigt. Seine Werke sind u. a. in der Sammlung des Kunstpalast Düsseldorf. 

 

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